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Aus der Laudatio zur Preisverleihung 2014

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Die Laudatio hielt Jurymitglied Dr. Kathrin Schröder

Liebe Bewerber um den Daniel-Sanders-Sprachpreis fürSchüler, sehr verehrte Damen und Herren, Herr Bürgermeister, liebe Eltern,

Daniel Sanders und die Stadt Neustrelitz haben doch wirklichGlück miteinander gehabt: die Stadt, weil sie so einen klugen Sprachwissenschaftlerzu ihren (ehemaligen) Bürgern zählen darf, und Daniel Sanders, weil seinBestreben, die Sprachfähigkeiten der Jugend zu fördern, hier ganz offensichlichauf fruchtbaren Boden gefallen ist.

Wo gibt es das schon, dass eine Gemeinde sich die Mühemacht, sich aktiv um die linguistischen Kapazitäten ihrer jüngsten Mitgliederzu kümmern und ihre Kenntnisse in Rechtschreibung und Grammatik einerseits,aber auch und vor allem in Logik und Rhetorik, und also in Eloquenz undDenkvermögen zu fordern und zu fördern?

Neustrelitz schreibt ja bekanntlich jedes Jahr einenSprachpreis für Schülerinnen und Schüler des gesamten Landkreises aus. Indiesem Jahr haben wir dabei drei kleine Neuerungen: zum Einen ist auf Anratenvon Regionalschullehrern der Adressatenkreis erweitert worden: Während bishernur Schüler ab der 8. Klasse teilnehmen konnten, sind nun auch Schüler der 6.und 7. Klassen zugelassen. Außerdem ist den Jugendlichen dieses Mal kein Themavorgegeben worden, weil wir den Eindruck hatten, damit zu stark zu steuern undInteressenten mit dem „unpassenden“ Thema abzuschrecken. Und drittens - ganzbesonders wichtig – entfällt die Bindung der drei Geldpreise an die Alters- undSchulkategorien: Denn schließlich sollen ja die besonders gelungenen Arbeitenprämiert werden, egal, wie alt der jeweilige Autor/die Autorin ist und inwelche Schulform er oder sie geht.

In diesem Jahr haben 11 Schülerinnen und Schüler Arbeiteneingereicht – zwei von ihnen als Gemeinschaftsarbeit. Drei Arbeiten stammen vonSchülern der Regionalen Schule in Blankensee, eine Schülerin besucht dieNehru-Schule, die anderen Verfasser kommen vom Carolinum.

Die eingereichten Texte haben wir alle mit großem Interessegelesen. Themen und Textsorten sind zwar recht unterschiedlich gewählt, es wirdaber doch deutlich, dass alle Schülerinnen und Schüler über etwas geschriebenhaben, was sie persönlich (mehr oder minder stark) betrifft. Allen Texten istanzumerken, dass ihre Verfasser gerne schreiben und mit Sprache (mehr oderminder souverän) umgehen können. Hier zeigt sich aber auch die Krux derSchnelllebigkeit unserer Zeit: Einigen Texten hätte es noch besser getan,wenn sie noch einmal überarbeitet worden wären. Hier findet sich Potential, dassich noch entwickeln ließe.

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Mit dem Thema Mobbing setzt sich auch Julia Krakow ausWendfeld auseinander. In einem Brief an ihren Schulleiter berichtet sie von denVorkommnissen in ihrer Klasse. Sie schildert so anschaulich die Zwickmühle, indie Opfer und Helfer einer Mobbing-Aktion geraten können, dass die Jury JuliasAufsatz als prämierungswürdig ausgewählt hat.

Auch die 2. Preisträgerin des heutigen Abends geht erst indie 6. Klasse. (Man sieht, dass die Öffnung des Teilnehmerkreises Früchtegetragen hat). Marie Templin aus Neustrelitz hat einen Aufsatz über Leben undLiebe geschrieben, der nicht nur eine beträchtliche Reife offenbart, sondernauch in sprachlicher Hinsicht sehr gelungen ist.

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Obwohl der Jury die Entscheidung nicht leicht gefallen ist,hat sie sich letztlich aber doch dafür entschieden, den dritten noch zuvergebenden Preis Mari Akazawa aus Neustrelitz zuzuerkennen. Mari beschreibt inihrem Text „Ein Auslandsjahr machen“ ihre Erfahrungen als Austauschschülerin inSchweden. Gelungen ist hier vor allem der zweite Teil, in dem Mari ihrepersönlichen Ängste sowie ihr Nachdenken über sich selbst thematisiert.

Meine Damen und Herren, liebe Preisträger,

alle Teilnehmer am diesjährigenDaniel-Sanders-Sprachpreis für Schüler haben gezeigt, dass sie die deutscheSprache als Ausdrucksmittel in ihrer vollen Schönheit und Vielseitigkeit zunutzen im Stande sind. Daniel Sanders wäre stolz auf euch!