In seiner Laudatio begründete Lothar Tautz das Votum der Jury zum Text "Brief an die Mitglieder der Gemeindevertretung Groß Miltzow" von André Nimtz:
"Andrés Text besticht durch einfache Sprache, klaren Ausdruck und logische Beweisführung. Er hat - ganz wichtig - einen konkreten Adressaten: die Gemeindevertretung von Groß Miltzow. Er spricht sie konkret an und hat ein konkretes Ziel: die Verbesserung der Situation der Jugendfeuerwehr, dessen Mitglied der Schreiber ist. Der Text wirkt völlig unkonstruiert, weil in der Lebenswelt des Autors verankert. Und selbst wenn die Situation erfunden sein sollte, der Text ist ihr angemessen." Wie im Übrigen am Rande der Veranstaltung zu erfahren war, hatte der Autor mit seinem Brief gleich doppelten Erfolg: er holte für sich den Preis und bewirkte für seine Mitstreiter in der Jugendfeuerwehr, dass die Gemeindevertretung sich der angesprochenen Probleme tatsächlich annimmt. Mut und Mühe des Schreibenden haben sich also gelohnt und waren nicht für den Papierkorb!
Schülern Mut machen Während im Bereich Hauptschule zum ersten Mal in der dreijährigen Geschichte des Sprachpreises eine Auszeichnung vergeben wurde, gingen die Kategorien Realschule und Gynmnasium diesmal leer aus. Die dafür eingereichten Arbeiten hatten die Jury nicht überzeugt. Einige der eingereichten Texte, wie Geschichten und Erzählungen, mussten von vornherein aus der Bewertung herausfallen, weil sie einen literarischen Anspruch aufwiesen. Laut Ausschreibungstext sind sie für diesen Preis nicht zulässig, werden aber immer wieder eingereicht. "Der Daniel-Sanders-Sprachpreis will gute Alltagssprache, die sprachliche Ausdrucksfähigkeit junger Leute in Bezug auf ihren Schulalltag, ihre Freizeitvergnügungen, ihr - siehe André - gesellschaftliches oder soziales Engagement befördern. Das können Aufsätze oder Artikel sein, Leserbriefe oder Bewerbungsschreiben - aber eben keine Erzählungen", erläuterte Lothar Tautz in seiner Rede noch einmal das Anliegen des Wettbewerbs.